Manifesta 11 in Zürich
Die Manifesta gehört zusammen mit der Dokumenta und der Biennale in Venedig zu den wichtigsten europäischen Ausstellungen. Wie immer bei solchen auf Aktualität ausgerichteten Sammelausstellungen muss die Kuratierung gegen Beliebigkeit kämpfen. Was im Prinzip unter dem Thema “What People do for Money” hinreichend funktioniert. Es ist eine Auseinandersetzung mit Arbeit und Geld mit vielen sehr schönen Arbeiten, einige erscheinen aber auch beliebig. Eine sehr schöne Gestaltung der Ausstellung mit einem sehr guten Hängungskonzept das die Ausstellung visuell zusammen hält.
Meine Highlights sind zwei Arbeiten. Hinter einer verschlossenen Tür versteckt ist die Arbeit “Zürich Load” von Mike Bouchet. Es handelt sich um getrockneten gepressten Klärschlamm der in Quader geschnitten ist. Am 24.3.16 war praktisch jeder Einwohner Zürichs an der Entstehung persönlich beteiligt. Die Arbeit erzeugt natürlich massiven physischen Druck und man will schnell wieder raus. Durch die strenge Präsentation entsteht ein eigenwilliger ästhetischer Wert der zum erzeugten Geruch nicht passen will.
Weiterhin sehr interessant fand ich die Arbeit von Sánchez Castillo (?) die dokumentiert wie er mit Aktien der spanischen Pleitebank Bankia erfolgreich spekuliert um vom Gewinn alle Plätze eines Charterflugs auf seinen Namen zu buchen und dann leer fliegen zu lassen. Eine schöne Geschichte zu Virtualität auf Finanzmärkten.
Der abendliche Eröffnungsempfang litt etwas unter langen Reden und einem unverständlichen Einlasskonzept mit viel Warterei.