daHEIM: Einsichten in flüchtige Leben im Museum Europäischer Kulturen
Das mittlerweile vereinzelt in Dahlem verbeibende Museum Europäischer Kulturen zeigt schon seit einiger Zeit in drei Räumen die von Flüchtlingen gestaltete Ausstellung daHEIM: Einsichten in flüchtige Leben die über die Herkunft, den Fluchtweg und die Ankunft in Berlin berichtet.
Die Arbeiten sind wegen ihrer Authentizität oft tief beeindruckend. Es wird nichts ästhetisiert, sondern nur berichtet. Es sind keine geschaffenen Bilder, keine Inszenierungen sondern die Darstellung des Bombeneinschlags in der Nachbarschaft oder der Überfahrt aus der Türkei nach Lesbos. Man kann es sich aus unserer Perspektive nicht wirklich für sich selber vorstellen, wie eine solche Flucht bewerkstelligt wird und hat Respekt wie ein langer Weg am Ende in eine Unterkunft im friedlichen Spandau führt. Wunderbar gelungen ist das Einflechten von Fluchtgeschichten aus dem ersten Weltkrieg, der Nazidiktatur und auch der Nachkriegszeit in Osteuropa. Flucht ist ein konstantes Phänomen, nicht nur ein nur heute auftretendes Thema. Gerade die deutsche Geschichte ist auch eine Fluchtgeschichte.
Es gibt samstags eine Tandemführung mit einem der Künstler und einer Vermittlerin des Museums. Diese ist sehr ruhig und sehr persönlich. Leider endet die seit fast einem Jahr laufende Ausstellung bald.